Wahre Intimität ist nicht die Art von Nacktheit, für die ich sie früher hielt.
Sie blickt so viel tiefer.
Sie ist die Umarmung mitten in der Nacht, wenn jedes Wort zu viel wäre.
Sie ist das Wissen um all unsere Schwächen und die Akzeptanz dessen, was man sieht.
Sie ist Vergebung und Nachsicht gleichermaßen.
Sie ist das Werben um das, was man schon besitzt. Nie vergessend, welche Kostbarkeit man in Händen hält.
Sie ist der Blick auf das, was jedem anderen verborgen bleibt. Die rohe und hässliche Fratze eines jeden Menschen wertungsfrei sehen könnend und trotzdem nicht zurückzucken.
Wahre Intimität findet dort statt, wo sich zwei Menschen trotz des Wissens, dass ein falsches Wort in dem Maße verheerend wäre, dass es nicht wiedergutzumachenden Schaden anrichten würde, in vollem Vertrauen darauf, dass ebendies nicht geschieht, verwundbar einander öffnen.
Sie ist die Blöße, die man sich erlaubt, um einem anderen Wesen einen Blick auf die eigene Seele zu ermöglichen.
Die Angst, die damit einhergeht wird gespeist aus der Fatalität, die jede Verwundung verursachen würde.
Hier ist kein Platz für Kampf. Nicht für Spiel, nicht für Koketterie, nicht für Ego.
Nur Offenbarung, Liebe, Vertrauen, Hoffnung, Glaube.