Der Prozess, der seit Monaten in mir stattfindet und mich umtreibt, schlaflos hält, in Frage stellt, gipfelt und manifestiert sich äußerlich jetzt in nur einem einzigen Punkt: Dem Ende.
Das wird der Transformation in keinem Sinne gerecht, aber wie kann man das Innen auf das Außen projizieren, ohne seine Authentizität zu verlieren?
Gewisse Dinge müssen reifen.
Vor aller Augen verborgen wandeln sie sich und evolvieren sie, bis sie bereit sind, ans Licht zu treten. Und dann scheint es für den Zuschauer vielleicht zunächst wie Willkür oder Zufall oder etwas ähnlich Unplanbares, doch ist es nur der Höhepunkt einer exakt so essentiell nötig abgewickelten Choreografie aus Erleben, Denken und Fühlen und damit der Beginn eines neuen Lebensabschnitts, nicht das Ende.
Die alte Haut abstreifen können hat mich immer fasziniert.
Alles, was sich im Leben transformiert - egal ob nun Larve zu Puppe zu Schmetterling oder das wortwörtliche Häuten der Reptilien, sie alle kommen in einer weiterentwickelten, größeren, glänzenderen Form zurück, um einen neuen Weg zu beschreiten, der ihnen vorher teilweise nicht einmal offenstand.
Das zu Tode abgenutzte und trotzdem immer wieder auferstehende Bild des Phoenix spiegelt die Entsprechung in der Sagenwelt wieder, aber der Teil mit dem in Flammen aufgehen war nie so ganz meins.
Ich mag die Verpuppung, finde den stillen Übergang und die Veränderung sehr viel reizvoller als die theatralische Dramatik des Augenblicks, bevor der Vogel im Grunde wieder genau das ist, was er vorher war.
Es ist wie es ist.
Es wird, wie es sein soll.
Alles bleibt anders.
Ach, wie wunderbar wäre es, wenn Weiterentwicklung und Verwandlung einfach so geschehen würden. Ohne Schmerz, ohne Wehmut, ohne Zweifel.
Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du gut, heil und körperlich wie seelisch im Ganzen durch diese Transformation schreitest.
Mögest Du Kraft gewinnen, Dein altes Ich mit Wehmut und mit Freude hinter Dir lassen und gerade und aufrecht das Neue begrüßen.
vom 17.08.2023, 07.45