Ich bin Feuer und Wasser, Bewegung und Klang.
Du bist Erde und Fels, Schutz und Stille.
Zusammen sind wir ein Ganzes.
Wenn ich bei mir bin, wird es laut.
Ich lache, ich weine, ich fordere, ich kämpfe.
Ich habe gelernt, dass mein Leben nur so mir gehört.
Wenn du bei dir bist, wird es leise.
Du ziehst dich zurück, suchst, erklärst, erstarrst.
Du hast gelernt, dass Sicherheit nur im Stillstand wohnt.
Doch es ist kein Widerspruch,
wenn deine Angst auf meine Lebendigkeit trifft.
Es ist ein uralter Tanz -
zwischen dem, was wir einst schützen mussten
und dem, was nun Raum finden darf.
Ich darf lebendig sein, auch wenn du das kaum aushalten kannst.
Ich darf brennen ohne in Brand zu stecken.
Ich darf fühlen ohne zu erklären.
Und du?
Du darfst Angst haben, ohne dass ich sie dir nehmen will.
Du darfst fliehen ohne mich zu verlieren.
Du darfst innehalten, während ich mich bewege.
Denn Liebe ist nicht Gleichklang,
sondern die Fähigkeit, verschieden zu sein
und trotzdem beieinander zu bleiben.
Ich bin nicht zu viel.
Und du bist nicht zu wenig.
Wir sind zwei Geschichten,
die sich an der Stelle berühren,
an der Heilung beginnt.
Ich liebe dich.
Wunderschön. Wie eine magische Acht, die sich in der Mitte trifft und verbunden bleibt, während sie auf beiden Seiten Gegensatz zulässt.
vom 03.11.2025, 13.15