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Ein Monat

Seit einem Monat bin ich reich.
Nicht, was Menschen in unreflektierten Superlativen unter reich verstehen, aber mehr als abgesichert in jeder Hinsicht.

Ich drehe mich noch. Manchmal ist es mehr ein Winden, ein Finden in einen alten Anzug, an vielen Stellen zu eng geworden, der kneift und völlig aus der Mode gekommen ist.
Ich wurde reich und privilegiert geboren. Materiell hatte ich als Kind alles, was sich ein Mensch nur wünschen kann.

Meine Familie kannte von allem den Preis und von nichts den Wert.

Mein Gehirn schafft es gerade nicht, die vielen losen Enden miteinander zu verbinden. 

Darf ich reich sein?
Darf ich im Überfluss leben, wenn es anderen Menschen nicht gut geht?
Darf ich meinen Reichtum vermehren?
Darf ich glücklich sein, nach allem, was ich in meinem Leben getan habe?
Wann ist Schuld bezahlt?
Kann man wiedergutmachen, was meine Familie an Unglück und Hass in diese Welt gebracht haben?
Und wie kann ich das tun?

Die letzten Jahre und Jahrzehnte habe ich gegen Windmühlen gekämpft.
Wann immer ich etwas Gutes tat, es hat gefühlt nichts verändert.
Beim leisesten Anflug von Zufriedenheit und dem Gefühl, etwas Gutes getan zu haben, lauerte ein noch schlimmeres Schicksal an der nächsten Ecke.
Es nimmt kein Ende, nie. Natürlich kann ich jetzt jemandem ein Haus, ein Auto, Lebensmittel kaufen, einen Hund, eine Katze, whatever sein Leben gerade besser machen würde, aber wie wähle ich diese Menschen aus und was habe ich erreicht, wenn das Geld dann irgendwann alle ist? 

Nichts. Wieder nichts.

Es reicht, wenn du für einen Menschen einen Unterschied gemacht hast…

Was, wenn genau das nicht reicht?
Wenn man einfach gar nichts wirklich und nachhaltig verändern kann?

Kati 14.04.2023, 09.51

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Kommentare zu diesem Beitrag

11. von the silent Beat

Aber änderst Du nicht schon die Welt durch deine Kinder ? Und gerade durch deine besondere Art sie zu erziehen !

vom 15.04.2023, 04.47
10. von Claudia

Du bist privilegiert aufgewachsen. Aber nicht behütet.
Du bist reich. Aber du besitzt auch viele Dämonen.
Finanzieller Reichtum schützt nicht vor den Abgründen dieser Welt.
Aber, ohne finanzielle Absicherung ist es sehr schwer aus diesen Abgründen wieder hochzusteigen. Leider ist das Leben so.
Du hast die Möglichkeit für dich, deine Familie und Freunde, für deine Tiere zu sorgen. Finanzielle Sorgen fern zu halten. Das ist sehr sehr viel wert!
Und gleichzeitig bist du auch eine Person, die unabhängig von Reichtum, ein großes und gutes Herz hat. Ich lese gerne von dir. Du machst dir viele Gedanken über das, was du tust.
Du solltest dir keine Gedanken machen müssen, wem du noch wie oder warum unterstützen könntest.
Es ist dein Geld. Schmerzensgeld!
Genieß es einfach. Hau es raus. Leg es an. Versteck es unter der Matratze.
Aber mach dir bitte kein schlechtes Gewissen deswegen. Natürlich wird es immer Neider geben. Und es wird auch immer Menschen geben, die aufgrund von finanziellen Sorgen nie aus der "Opferrolle" rauskommen. (Zu denen gehör ich wohl auch.) Aber mach das nicht zu deinem Problem. Du kannst nicht die ganze Welt retten.
Und ich glaube, es wird immer mal Situationen geben, wo du unterstützend tätig werden kannst und es sich gut für dich anfühlt.
Du machst das, was du tust, gut.
Das zählt!

vom 14.04.2023, 15.11
9. von Mica

Liebe Jade,

ich "kenne" dich nur von Twitter und deinen Tweets. Und hoffe, ich darf dir hier ein paar Worte hinterlassen.

Mir ist es ebenso ergangen, ich habe geerbt (was auf Twitter niemand weiß und auch nicht wissen soll). Es hat über ein Jahr gedauert, bis ich meinen Reichtum richtig begriffen hatte. Da war immer das Gefühl - da kommt was oder jemand und nimmt dir das wieder weg. Du hast das nicht verdient usw.
Doch, habe ich. Ich sehe das Erbe als Schmerzensgeld für meine miese Kindheit, die ich in Armut und bis zum 12 Lebensjahr mit einem prügelnden, saufenden Erzeuger verbringen durfte.
Heute kann ich sagen: Geld beruhigt. Bis ans Lebensende muss ich nicht mehr drei Tage lang von einer Dosen Linsensuppe ohne Würstchen auskommen. Ich kaufe mir, was ich möchte, bin dabei aber nicht auf Luxusdinge aus, obwohl ich könnte.
Ich spende viel, wo Bedarf besteht. rightlivelihood.org ist eine Organisation, die mir sehr am Herzen liegt. Ich kaufe niemandem ein Haus o. ä., Ich übernehme Tierarztkosten, kaufe anonym Wishlists leer, wenn es für mich Sinn ergibt. Und das ist der springende Punkt bei der Sache, anderen zu helfen. Ich kann nicht allen helfen, und an irgendetwas muss ich meine Entscheidungen festmachen.

Ich wünsche dir, dass du dich mit deinem Reichtum wohl und gut fühlen und ihn genießen kannst. Das mag ein Weilchen dauern, aber es kommt. Erst einmal geht es um dich und deine Lieben. Und das darf auch gern so sein.

Viele liebe Grüße,
Mica


vom 14.04.2023, 15.06
8. von Claudia

Du bist privilegiert aufgewachsen. Aber nicht behütet.
Du bist reich. Aber du besitzt auch viele Dämonen.
Finanzieller Reichtum schützt nicht vor den Abgründen dieser Welt.
Aber, ohne finanzielle Absicherung ist es sehr schwer aus diesen Abgründen wieder hochzusteigen. Leider ist das Leben so.
Du hast die Möglichkeit für dich, deine Familie und Freunde, für deine Tiere zu sorgen. Finanzielle Sorgen fern zu halten. Das ist sehr sehr viel wert!
Und gleichzeitig bist du auch eine Person, die unabhängig von Reichtum, ein großes und gutes Herz hat. Ich lese gerne von dir. Du machst dir viele Gedanken über das, was du tust.
Du solltest dir keine Gedanken machen müssen, wem du noch wie oder warum unterstützen könntest.
Es ist dein Geld. Schmerzensgeld!
Genieß es einfach. Hau es raus. Leg es an. Versteck es unter der Matratze.
Aber mach dir bitte kein schlechtes Gewissen deswegen. Natürlich wird es immer Neider geben. Und es wird auch immer Menschen geben, die aufgrund von finanziellen Sorgen nie aus der "Opferrolle" rauskommen. (Zu denen gehör ich wohl auch.) Aber mach das nicht zu deinem Problem. Du kannst nicht die ganze Welt retten.
Und ich glaube, es wird immer mal Situationen geben, wo du unterstützend tätig werden kannst und es sich gut für dich anfühlt.
Du machst das, was du tust, gut.
Das zählt!

vom 14.04.2023, 15.06
7. von ID1908

Es Dein Reichtum und Du entscheidest was damit passiert. Leider gibt es zu viel Undank und es wir Dir nicht genug gedankt wenn Du jemanden beschenkst. Es ist ja auch für den Beschenkten nicht einfach da er dann in Deiner Schuld steht. Schwierig das alles.

vom 14.04.2023, 14.31
6. von Tamara

Nachtrag: Falls es übergriffig klingt, entschuldige ich mich nach nochmaligem Lesen. Es ist nur meine persönliche Ansicht, ich kann manches nicht so gut formulieren.

vom 14.04.2023, 14.23
5. von Via

Ich bewundere deine Vielschichtigkeit, deine bewusste Wahrnehmung Deiner selbst und dieser Welt.

Es ist eine Bereicherung Dich zu lesen.

vom 14.04.2023, 12.58
4. von Tamara

Ja, ich finde, Du darfst reich sein. Warum auch nicht? Und egal wieviel Geld Du verschenkst, es wird immer unglückliche Menschen geben. Undankbare auch... Sicher wird es sinnvolle Dinge geben für die man spenden kann, Unterstützung für kranke Kinder etc. Für Tiere in Not auch.

Zu Schuld, Reue und Sühne kann ich wenig sagen, aber laste Dir doch nicht die Taten Deiner Familie auch noch auf.

Ich bin zwar nicht reich, habe aber seit ein paar Jahren mehr Geld, als ich brauche und stelle fest, dass viele Wünsche, die ich in armen Zeiten hatte, völlig belanglos und unwichtig sind.

Für Dich wünsche ich mir, dass Du irgendwann Frieden findest und die Sicherheit für Deine Familie genießen kannst :-).

vom 14.04.2023, 12.55
3. von Mica

Liebe Jade,

ich "kenne" dich nur von Twitter und deinen Tweets. Und hoffe, ich darf dir hier ein paar Worte hinterlassen.

Mir ist es ebenso ergangen, ich habe geerbt (was auf Twitter niemand weiß und auch nicht wissen soll). Es hat über ein Jahr gedauert, bis ich meinen Reichtum richtig begriffen hatte. Da war immer das Gefühl - da kommt was oder jemand und nimmt dir das wieder weg. Du hast das nicht verdient usw.
Doch, habe ich. Ich sehe das Erbe als Schmerzensgeld für meine miese Kindheit, die ich in Armut und bis zum 12 Lebensjahr mit einem prügelnden, saufenden Erzeuger verbringen durfte.
Heute kann ich sagen: Geld beruhigt. Bis ans Lebensende muss ich nicht mehr drei Tage lang von einer Dosen Linsensuppe ohne Würstchen auskommen. Ich kaufe mir, was ich möchte, bin dabei aber nicht auf Luxusdinge aus, obwohl ich könnte.
Ich spende viel, wo Bedarf besteht. rightlivelihood.org ist eine Organisation, die mir sehr am Herzen liegt. Ich kaufe niemandem ein Haus o. ä., Ich übernehme Tierarztkosten, kaufe anonym Wishlists leer, wenn es für mich Sinn ergibt. Und das ist der springende Punkt bei der Sache, anderen zu helfen. Ich kann nicht allen helfen, und an irgendetwas muss ich meine Entscheidungen festmachen.

Ich wünsche dir, dass du dich mit deinem Reichtum wohl und gut fühlen und ihn genießen kannst. Das mag ein Weilchen dauern, aber es kommt. Erst einmal geht es um dich und deine Lieben. Und das darf auch gern so sein.

Viele liebe Grüße,
Mica


vom 14.04.2023, 11.23
2. von KC

Liebe Jade!

Für uns hast du mit deinem anstupsen und unterstützen den Unterschied gemacht!

Ob nun zum grinsen bringende Fotos oder Anekdoten der drei, zum grübeln anregende Berichte oder die Aufforderung uns beim Lockenbaby helfen zu lassen.

Danke! ??

Und auch das ist Reichtum, nicht materiell, aber mit Worten die Menschen ob nah oder in der Ferne zu erreichen.



vom 14.04.2023, 11.23
1. von Katrin

Mein Leben hat sich durch dich verändert, da warst du noch nicht reich (in finanzieller Art). Du warst einfach du. Kati Jadekompendium aus dem Internet. Vielleicht ist es auch nur eine weitere Irreführung von Preis und Wert, wenn "gute Veränderung" mit Geld verknüpft ist?

vom 14.04.2023, 10.32



Das Tragische an diesem Leben ist nur, dass es auf einer wahren Geschichte beruht.


woanders:




















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