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Hej Dad.

Ich bin hier. Du bist dort. Und trotzdem haben wir Kontakt. Nicht so, wie andere Menschen Kontakt haben, aber es hängt ein ganz dünnes loses Band zwischen uns. Mehr ein Faden als ein Band vielleicht. Es sind nur Momente, nur ein paar wenige Zeilen, die manchmal den Besitzer wechseln. Es ist Kontakt. Es ist kein Dialog. Wird es vermutlich auch nicht. Ich habe so viele Gefühle, die ich dir nicht schreibe, das willst du nicht. Ich akzeptiere das. Keine Vergangenheit. Das sind deine Spielregeln. Ich habe keine. Ich habe mich entschieden, dass ich mich darauf einlasse, was sich so zart entspinnt und vielleicht niemals weiterentwickelt als bis zu diesem Punkt. Wir schreiben über das Wetter. Über unsere Gärten. Über Dinge, die niemals persönlich werden können. Aber wir schreiben. Ich möchte dir manchmal so viele Dinge sagen. So vieles, das mich beschäftigt. Dass ich inzwischen - mit fast 40 Jahren - manche Dinge endlich verstehen kann. Ich bin nicht du. Du bist nicht ich. Und doch bist du ein Teil von mir. Nicht mehr als bedrohlicher Patriarch, der mir so viel Gepäck in meinen Rucksack geladen hat. Sondern als mein Vater. Da ist ein winziger Platz in meinem Herzen, der nur für dich ist. Das ist viel mehr, als ich jemals für möglich gehalten hätte und es entzieht sich jeder Bewertung. Es ist wie es ist.

Kati 09.10.2018, 12.00

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Das Tragische an diesem Leben ist nur, dass es auf einer wahren Geschichte beruht.

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you want. It doesn't matter anyway.