Ausgewählter Beitrag

Meine Kriegerin.

Deine Tage versinken in Dunkelheit.

Ich sehe dich, ich spüre die Last, die du mit dir trägst, obwohl du sie kaum in Worte fassen kannst.

Das Leben ist nicht mehr schön, es ist nicht mehr lebenswert und die Momente, die wir uns schaffen, tragen dich immer nur kurz.
Ich habe Angst, dich zu verlieren.
Du bist mein Herz, mein Leben, das Salz auf meiner Haut.

Du verkörperst die dunkle Triade wie kein anderer Mensch, den ich kenne.
Manchmal sehe ich mein Spiegelbild so deutlich in dir, dass es mir fast körperlich weh tut.
Ich sehe, dass du kämpfst.
Ich weiß, dass du dich noch gegen die Macht, die damit einhergeht, wehrst.
Und ich kenne den Strudel, der dich erfassen wird, wenn du an den Punkt kommst, dieses Geschenk mit beiden Händen auch ergreifen zu wollen.
Nicht um der Dunkelheit, sondern um des Lichtes Willen, das sich dahinter verbirgt.

Aber um das Licht sehen zu können, muss man sich der Schwärze ganz stellen. Mit allem, was man hat. Mit allem, was man ist. Ganz oder gar nicht. Es ist der Tanz auf dem Vulkan, der auf allen Seiten nur Abgrund kennt.

Aber noch ist es zu groß, zu mächtig, zu angsteinflößend und kaum zu kontrollieren. Deine Hormone fahren Achterbahn, du wirst fast zerrissen zwischen Sehnsucht, Wut, Einsamkeit, Liebe und Hass. Diese Dinge passen nicht gut zueinander für dich und ich würde dir so gerne versichern, dass sie das tun. Aber ich weiß auch, welcher Kampf vor dir liegt. Jeden Tag aufstehen gegen die Versuchung, die in den Schatten liegt.
Du verletzt dich selbst, um all das zu ertragen, um ausharren zu können, um dem alles überwältigenden Drang nicht nachzugeben, anderen Wesen Schmerzen zuzufügen, während du eigentlich nur all deine Wut herausbrüllen und alles vernichten willst.

Du bist größer als das alles.
Du darfst straucheln.
Du darfst fallen.
Und solange du mich lässt, werde ich dir wieder aufhelfen.

Du bist eine Naturgewalt.
Geboren mitten in die Dunkelheit, als nur die Blitze den Kreissaal erhellten, während der Donner im Takt meiner Wehen deine und meine Welt erschütterte.
Kraftvoll, alles verzehrend, einzigartig und ich liebe dich so sehr.

Du bist der Sturm.

Kati 18.10.2021, 12.00

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Kommentare zu diesem Beitrag

5. von Heike Ingenhoven

Du Fels in der Brandung, oder besser im Sturm. Ich empfinde mit dir und wünsche euch Kraft ? So wunderschön geschrieben. Danke für das daran Teilhaben lassen.

vom 20.10.2021, 08.13
4. von Ivy

Wow. Deine Worte haben mich eben sprachlos gemacht. So viel Liebe habe ich noch kaum irgendwo gelesen.
Ich bewundere dich. Als Mensch und vor allem als Mutter. Euer Weg klingt unglaublich anstrengend und deine Stärke ist beeindruckend!
Ich schicke euch Kraft und deinem Kind, dass es in all seiner Dunkelheit immer deine Liebe spüren kann. Fühlt euch herzlich umarmt, wenn ihr mögt.

vom 19.10.2021, 20.27
3. von Klammerdackel

Das sind so starke und berührende Worte, die haben mich gerade umgehauen ?

vom 19.10.2021, 02.07
2. von Emma

Nirgendwo ist die Nacht schwärzer als bei dir...
Nirgendwo ist der Schmerz stärker als bei dir...
Nirgendwo ist ein Licht heller als bei dr...
Nirgendwo ist die Liebe größer als bei dir...

Keiner öffnet sich mehr wie du...
Keiner ist verschlossener wie du...
Keiner ist schwächer wie du...
Keiner ist stärker wie du...

Du bist ein Kreis im Leben und alles rundet bei dir...

Danke sagt Emma


vom 18.10.2021, 15.24
1. von Ines Schult

Das ist wundervoll geschrieben und trifft so komplett. In Deinen Worten lese ich meinen damaligen Kampf!

vom 18.10.2021, 14.47


Das Tragische an diesem Leben ist nur, dass es auf einer wahren Geschichte beruht.

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