Second Hand Tiere

Was erst mal irgendwie abwertend klingt, ist genau das Gegenteil davon. Tiere, die wir von einem Vorbesitzer bekommen, der schon lange mit ihnen lebte, haben meist eine ganz besondere Geschichte. Im Schlafzimmer wohnt eine sehr besondere alte Katzendame, die ich im Leben nicht mehr hergeben würde, auch wenn sie inzwischen nicht mehr gut sieht oder hört, nur noch wenige Zähne hat, meistens schlecht gelaunt ist und auch ansonsten gerne andere Lebewesen terrorisiert. Sie war schon einige Jahre alt, als wir sie abholen durften und ich habe das keinen Tag bereut. Ich glaube, dass die Entscheidung, ein Tier in andere Hände zu geben, zu den schwersten und schmerzhaftesten Entscheidungen gehört, die ein Tierhalter treffen kann. Umso mehr Respekt habe ich vor Menschen, die sagen: "So ist es nicht gut. Das geht nicht mehr." Ob für das Tier oder den Besitzer ist erst mal völlig unwichtig. 

Am Wochenende haben wir von einer ganz lieben Freundin zwei Kaninchen übernommen, die augenscheinlich erst mal so gar nicht in unsere Hasengruppe passen. Zwerge aus Innenhaltung, einer davon chronisch krank. Ich bin zuversichtlich, dass wir einen guten Weg gemeinsam gehen werden und dass im Frühjahr die Gewöhnung an das Draußen und schlussendlich auch die Vergesellschaftung mit der Gruppe gut verlaufen wird. Das Leben hat schließlich immer einige Überraschungen parat und ich freue mich darauf, sie in einigen Monaten draußen sehen zu können.
[Außerdem heißt es bei Kaninchen ja nicht umsonst: Je kleiner, desto giftiger. Da können sich die Riesen mal warm anziehen...]

Kati 28.01.2019, 12.00| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: tierisch

Mäh.

Und manchmal, da sieht Alltag eben auch einfach so aus:

Aufstehen, Frühstück machen, Kinder rausschubsen, wieder hinlegen, weil man solche Schmerzen hat, zum Orthopäden fahren, eingerenkt werden, eine halbe Stunde am Schmerzmitteltropf hängen, nach Hause fahren, eine Freundin mit ihrem Tier zum Tierarzt begleiten, einkaufen, Essen kochen, die Kinder in Empfang nehmen, Mittagessen, reden, Hausaufgaben begleiten, mit dem eigenen Hasentier zum Tierarzt fahren, mit den Kindern einen Spaziergang machen um neue Poketiere zu fangen, Essen für den Mann kochen, Abendbrot für die Kinder machen, Kinder ins Bett schicken, aufs Sofa fallen, Serien kucken, ins Bett gehen.

Kati 22.01.2019, 22.00| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Alltag

Vier Monate

Schnuppe ist heute genau vier Monate alt und ich bin nach wie vor jeden Tag so unendlich dankbar, dieses Kindheitstraumgeschenk inmitten einer Hasengruppe aufwachsen sehen zu dürfen. 
Ihre Bindung an ihre Mutter ist nach wie vor sehr eng, aber allmählich fängt sie an, ziemlich frech zu werden. Sie möchte jetzt gerne auch in Verhandlungen über die Rangfolge mitmischen. 
Das klappt mal mehr und mal weniger gut - in den meisten Fällen gibt es eine kurze Jagd oder sogar einen reglementierenden Biss in den plüschigen roten Hintern, dann flüchtet das Baby wieder zu Mama und kuschelt erst einmal ein bisschen. 

Ist halt doch nicht so einfach, sich eine bessere Stellung zu verschaffen.
Putschversuche sind bei ihr momentan an der Tagesordnung und was der dicke Ziehvater noch gutmütig salatmümmelnd toleriert, duldet die Tante, die die Gruppe führt, nun mal überhaupt nicht. 

Es ist ganz wunderbar zu sehen, wie sie dort aufwachsen kann, spielerisch die Regeln lernt, die Kaninchen in Buchtenhaltung oder -zucht eben nicht nebenher mit erwachsenen nichtverwandten Tieren erarbeiten können.

Kati 17.01.2019, 12.00| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: tierisch

Vergebung

Wenn man sich entscheidet, Jemandem zu vergeben, dann ist das Vergeben kein Vergessen.
Im Gegenteil: die Erinnerungen bleiben.
Wertvolles Mahnmal und qualvolle Fußfessel gleichermaßen.

Es ist ein machtvolles Instrument, dieses Vergeben. Dem Anderen wahrhaft zu verzeihen, bedeutet die bewusste Entscheidung, die Vergangenheit niemals mehr als Waffe gegen ihn einzusetzen.
Egal wie schwer das fällt. Egal, wie schwarz der Abgrund ist. Egal, wie tief der Morast und wie verlockend die Versuchung ist.
Man entlässt ihn aus dem eigenen Anspruch auf Reue und Wiedergutmachung, nicht aber aus der Verantwortung.
Was bleibt, ist der Schmerz.
Ins Unendliche gesteigert durch einen Vorgang, der Erlösung verspricht, aber allzu oft nur dem Anderen.
Es ist eine Verpflichtung, die aus Respekt sich selbst und manchmal auch aus Liebe dem Anderen gegenüber eingegangen wird.

Vergebung heißt nicht, dass es nicht mehr weh tut.
Es ist das Versprechen an die Zukunft, in der Gegenwart leben zu wollen, statt in der Vergangenheit zu versinken.

Kati 15.01.2019, 22.00| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Gedankenchaos

Auf ein Neues, 2019!

Und vielleicht merkt man erst dann, wie wenig Luft einem nur noch zum Atmen blieb, wenn sie wieder da ist.

Kati 07.01.2019, 12.00| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Gedankenchaos



Das Tragische an diesem Leben ist nur, dass es auf einer wahren Geschichte beruht.

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